Zehnter Tag - Luxor und das Tal der Könige



Heute erfülle ich mir einen Traum: LUXOR! Auch wenn das heisst, um 04.30 h aufstehen und um 05.00 h an der Reception bereitstehen (naja, wir haben die ägyptische Pünktlichkeit nicht beachtet. Eine halbe Stunde später wären wir auch noch rechtzeitig gewesen). Dann 5 Std. Fahrt in einem Toyota-Büsslein. Gemäss den Richtlinien für die Touristikbranche in Ägypten mussten wir spätestens um 06.00 h in Safaga den Checkpoint passieren, sonst hätten sie uns nicht mehr nach Luxor gelassen.

Wir waren 8 Touristen und hatten insgesamt 1 Fahrer und 5 Guides. Das war Luxus pur. Wir Deutschschweizer waren zu viert (Niggi und ich mit zwei Ostschweizern. Die lassen mich auch in den Ferien nicht los :-)). Mit Emil hatten wir einen hervorragenden Kenner der ägyptischen Geschichte, der auch gut Deutsch sprach, so, dass wir eine ganztägige Privatführung hatten. Zuerst gings ins Tal der Könige, wo wir das Grab von Tutmosis (I, II oder III?), Seth II und Sety besichtigten. Dank Emils Kenntnissen konnten wir in diesen drei weniger stark besuchten Gräbern mit seinen Erklärungen und Hinweisen in Ruhe erkennen und bewundern, wie die Grabausschmückung vor sich gegangen war. Unglaublich. Und so filigran!

Danach gings zum Tempel der Pharaonin Hatschepsut über die ich im Rahmen meiner Diplom-Arbeit bei der Phytotherapie-Ausbildung so viel gelesen hatte. Der Tempel selber ist nicht ästhetisch, aber seine Ausschmückung ist wunderschön, obwohl ihr Schwiegersohn und Nachfolger Tutmosis III ihren Namen und ihr Bildnis aus sämtlichen Kartouchen entfernen liess. Hier kam schon ein etwas beklemmendes Gefühl auf, wurden wir uns doch bewusst, dass 1997 an diesem Ort 62 Schweizerinnen und Schweizer im Kugelhagel von Extremisten ums Leben gekommen sind.

Anschliessend waren wir zu einer kleinen Nilüberquerung per Boot eingeladen, bevor es nach einer Stärkung zum absoluten Höhepunkt des Tages ging: Zur Tempelanlage von Karnak. Ihr glaubt gar nicht, wie eindrucksvoll diese riesige Anlage ist, wenn man effektiv in der grossen Säulenhalle steht. Natürlich kannten wir sie schon früher aus Bildern, insbesondere aus den Filmen "The Spy who loved me" (James Bond) und "Tod auf dem Nil" mit Sir Peter Ustinov. Aber wenn man dann dort ist, kann man erst die Leistungen der Ägypter erahnen. Emil erklärte uns viele Hyroglyphen-Inschriften (er kann sie lesen, wie wir einen spannenden Krimi auf deutsch lesen), erläuterte uns sehr viel der Symbolik der Bauten und Bauelemente und konnte uns auch die Technik aufzeigen, wie die Ägypter diese gewaltigen Monumente errichtet haben. Wir hätten noch stundenlang in dieser Anlage verbringen können, doch leider mussten wir weiter, denn spätestens um 18.00 h mussten wir den Checkpoint von Luxor passieren. Sonst wären wir nicht mehr zurück gekommen. Dann also wieder 5 Std. Busfahrt zurück. Um 21.30 h kamen wir totmüde, aber übervoll mit Eindrücken in El Quseir an.

Wir hatten einen richtigen Touri-Tag befürchtet, mit Touri-Fallen und allen möglichen Händlern und Bettlern. Die hatte es schon, aber wer Asien und Afrika (Tansania) kennt, empfand es als Klacks. Ein "La, schukuran" (nein, danke) genügte und sie liessen einen sofort in Ruhe. Auch in der Alabaster-Werkstatt und im Papyrus-Museum musste man nichts kaufen, sondern konnte einfach in Ruhe herumschauen, nachdem man klar zum Ausdruck gebracht hatte, dass man nichts wollte. Wir waren also sehr positiv überrascht und können diesen Ausflug wirklich allen wärmstens empfehlen. Wenn ihr könnt, müsst ihr diese Anlagen in eurem Leben unbeding einmal live besuchen. Log Gabrielle

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