Vierter Tag



Liebe Freunde, heute lassen wir die Katze aus dem Sack. Es stimmt natürlich nicht, dass wir hier nur so rumhängen und faulenzen. Es ist auch nicht wahr, dass wir lediglich pro Tag einen Tauchgang absolvieren und Niggi den Rest des Tages verschläft. Genauso wenig ist es wahr, dass wir uns nur noch zum essen der feinen Mövenpick-Glacés (Mokka, Schoggi und Caramelitta), des Chicken Shawema oder eines Thuna-Salads erheben. Nein. WIR TRAINIEREN HART!

Als Beweis seht Ihr hier unseren Multi-Hull. Die Segel fehlen, denn ihr Schnitt und ihre Beschaffenheit sind noch geheim. Wir lassen sie derzeit aus feinstem Kamelhaar durch die besten Teppichknüpfer Ägyptens herstellen. Übrigens seht Ihr oben eines der heiligen Kamele, deren feinste Bauchhaare wir verarbeiten, nachdem sie über dem Rauch von Kameldung getrocknet wurden. (Auch wenn wir dadurch riskiren, disqualifiziert zu werden, weil nicht alles in Nusshof hergestellt wird.) Wir haben bewusst die Bucht von El Quseir ausgesucht, da die Bedingungen hier denjenigen von Ras al Khaima sehr ähnlich sind.

Heute sind wir zudem zum Rekognoszieren der Wellenbedingungen mit dem Zodiak ans Aussenriff gefahren (Reef right, linke Buchtseite). Bei der 60 Minutenmarke haben die uns glatt über Bord geworfen, also sind wir zurück getaucht. Den ganzen TG über mussten wir auf die Nullzeiten achten, wurde trotzdem ein richtiger Dudeli-TG, denn obwohl bald einmal Vollmond sein wird, haben wir hier netti oi (keine Strömung). Gestern hatten wir kuda ettere oi, es zog ein wenig nach unten, aber alles harmlos.

Was haben wir heute alles gesehen? Diverse Gelbfleckenmakrelen, eine wunderschöne Nonnenwächtergrundel. Leider hat es Niggi nicht geschafft, sie zu fotografieren. Wie immer zog auch sie sich sofort zurück, sobald er sich ihr näherte. Eine blaugrüne Netzwarzenschnecke neben einer Riesenmuräne. Ich fand ein Zwergkaiser-Päärchen, wunderschön schwarz mit einem leuchtend blauen Flossensaum. Auch den gelben Dreipunkt-Zwergkaiser, den Lyra-Kaiser, den Pfauen-Kaiser und den Imperator haben wir gesehen. Also einiges an Kaiserfischen. Unter anderem viele Falter, Rotmeer-Rippenfalter und Zitronenfalter, Maskenfalterfische etc. und ein grosser im Sand liegender Krokodilfisch. Was mir auch auffällt: Wir haben heute diverse von der Papageienfisch-Fraktion gesehen, aber ich vermisse wirklich ihr Geknacke, wenn sie an den Korallen kauen. Hier hört man das nicht, schade. Unter den schönen Tischkorallen sahen wir viele Husarenfische und Grossaugenbarsche. Schwärme von Grossmaulmakrelen, Blaupunktfüsilieren, Doppelband-Meerbrassen und Indopazifik-Sergeanten. Einige schöne Mondsichel- und Pfauenzackenbarsche. Und Thömu: Ausser dem Riesen- und dem Leopardendrücker, haben wir sämtliche hier üblichen Drückerarten gesehen. Dein Leopardi drückt sich :-). An der Rotmeervariante von Nemo in seiner Anemone sind wir vorbeigekommen und haben ein wenig mit ihm gespielt. Unterhalb des Stegs haben wir eine grosse Grundel gesehen. Sie war sicher so gross, wie meine Hand. Leider können wir sie mit den uns hier zur Verfügung stehenden Nachschlagewerken nicht bestimmen. Beim Auftauchen schwamm ich direkt zu einem Päärchen Pegasus. So haben wir denen noch ein wenig zugeschaut, bevor wir auftauchen mussten.

Und zum Schluss: Tauchen macht doof :-). Niggi hat sich enerviert, dass in unseren Reiseunterlagen als Rückflugdatum 12.04. steht (Raymond: Er kann scheinbar nicht sooo lange ohne eure frühmorgendlichen Fahrten leben). Hihihi! Ich habe Niggi darüber aufgeklärt, dass es sich beim 12.04. um unsere Zimmernummer 1204 handelt :-)!! Log Gabrielle.

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